In der Nacht des 12.

Mo, 16. – Sa, 21.10.2023 | 17:30 Uhr bzw. Sa, 15:00 Uhr | City-Kino

In einem Bergdorf im Südosten Frankreichs wird die junge Clara auf schreckliche Weise von einem unbekannten Mann getötet, der sie auf der Straße in Brand steckt. Der junge Ermittler Yohan Vivès, der kürzlich als Chef der Kriminalpolizei von Grenoble angekommen ist, untersucht das Privatleben des Mädchens, um den Täter zu finden. Hinter der Ruhe der anonymen Provinz verbergen sich wie immer Geheimnisse und Mysterien, doch Claras Fall läuft Gefahr, einer von vielen zu werden, die ungelöst bleiben.

„Eines der Themen, die wir im Film entwickeln wollten, ist die Tatsache, dass die Kriminalpolizei immer noch ausschließlich aus Männern besteht. Es ist eine Männerwelt und sie werden mit der Gewalt konfrontiert, die andere Männer manchmal und oft gegenüber Frauen verüben. Aber wie stellt das ihre Männlichkeit in Frage?“

(Dominik Moll, Film Talk, 13.7.2022)

Playground

Mo, 20. – Sa, 25.11.2023 | 17:30 Uhr bzw. Sa, 15:00 Uhr | City-Kino

Die 7-jährige Nora und ihr großer Bruder Abel gehen wieder zur Schule. Als Nora miterlebt, wie Abel von anderen Kindern gemobbt wird, eilt sie herbei, um ihn zu beschützen. Außerdem erzählt sie ihrem Vater davon. Doch Abel zwingt sie zum Schweigen. Gefangen in einem Loyalitätskonflikt wird Nora schließlich versuchen, ihren Platz zu finden, hin- und hergerissen zwischen der Kinder- und der Erwachsenenwelt.

„Die Ereignisse in der Schule und im Pausenhof, ob positiv oder negativ, hinterlassen Spuren in jedem von uns. In der Kindheit wird unsere innere Landschaft gezeichnet und aufgebaut.“

(Laura Wandel)

EO

Mo, 11. – Sa, 16.12.2023 | 17:30 Uhr bzw. Sa, 15:00 Uhr | City-Kino

EO, ein grauer Esel mit wachem Geist, kennt nur das Leben in einem Wanderzirkus, bevor er eine Reise voller Absurdität und Wärme durch Polen und Italien antritt. Still beobachtet er die Torheiten und Triumphe der Menschen, während ihm gleichermaßen Grausamkeit wie Freund- lichkeit zuteilwerden. Ihm begegnen Personen, die ihn unterstützen oder im Weg stehen, darunter ein junger italienischer Priester, eine Gräfin und eine polnische Fußballmannschaft.

„Das war die Lektion, die ich von Bresson gelernt habe: Dass ein tierischer Held noch mehr bewegen kann als ein menschlicher Held.“

(Jerzy Skolimowski)

One of these Days

Mo, 15. – Sa, 20.01.2024 | 17:30 Uhr bzw. Sa, 15:00 Uhr | City-Kino

Ein Provinzort im tiefen Texas erlebt seinen alljährlichen Höhepunkt: Den wahnwitzigen und skurrilen Wettbewerb des ortsansässigen Autohauses, bei dem es einen nagelneuen Pick-Up zu gewinnen gibt. Der begehrte Preis winkt jener Person, die es schafft, am längsten die Hand am Blech des Wagens zu behalten. Für 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beginnt ein zermürbender Kampf gegen Schlafdefizit, drückende Hitze und hochkochende Emotionen, damit der Traum vom fungelnagelneuen Wagen wahr werden kann. Rundherum herrscht Volksfeststimmung und allgemeiner Trubel. Was für die einen nur ein amüsantes Spiel oder eine willkommene Abwechslung ist, bedeutet für die anderen die Hoffnung auf ein besseres und komfortableres Leben – bis die Situation eskaliert und eine gänzlich unerwartete Wendung nimmt.

„„Amerika als Provinzshow, als Mikrokosmos. Vielleicht nicht nur Amerika, sondern überhaupt die westliche kapitalistische Welt. Wir amüsieren uns zu Tode, dabei kommen die meisten nur schwer über die Runden.“

(Christiane Peitz, Tagesspiegel, Juli 2022)

Gagarine

Mo, 12. – Sa, 17.02.2024 | 17:30 Uhr bzw. Sa, 15:00 Uhr | City-Kino

Sein gesamtes Leben hat Yuri in der Cite Gagarine verbracht, einem Hochhauskomplex aus den 1960er Jahren in einem Randbezirk von Paris. Wie der berühmte Namensgeber der Sozialbau-Siedlung träumt Yuri von einer Karriere als Raumfahrer, er möchte eines Tages der Tristesse entfliehen und ins All abheben. Als Pläne bekannt werden, dass die Siedlung abgerissen werden soll, schließt er sich dem Widerstand an. Gemeinsam mit Freunden und Gleichgesinnten macht er sich daran, den Fortbestand des Viertels zu sichern – und verwandelt seine Wohnung in eine Raumstation.

„Selten ist ein realer Ort so großartig zum filmischen Raum gemacht worden wie der in Gagarine. Das Regieduo Fanny Liatard und Jeremy Trouilh entwickelt ihr Langspielflmdebüt auf Basis des gleichnamigen Kurzfilms, der als ethnografisches Projekt rund um den Abriss der Siedlung entstand. Wir befinden uns in der sozial prekären und ethnisch diversen Banlieue, die Nicolas Sarkozy einst mit dem Kärcher reinigen wollte.“

(Marian Wilhelm, Der STANDARD, Februar 2023)

Wie im echten Leben

Mo, 11. – Sa, 16.03.2024 | 17:30 Uhr bzw. Sa, 15:00 Uhr | City-Kino

Die Schriftstellerin Marianne beginnt ein Undercover-Leben auf Zeit: In der Normandie bewirbt sie sich in einem Jobcenter um eine Stelle als Putzfrau, weil sie eintauchen will in das Leben jener Vernachlässigten und beinahe Vergessenen, die bei lächerlich geringer Bezahlung unter höchstem körperlichen Einsatz den Dreck anderer wegputzen müssen bzw. dürfen. Mit ihren neuen Freundinnen und Arbeitskolleginnen pendelt sie aus Caen in den Fährhafen Ouistreham, um dort im Schichtbetrieb und im Akkord die verschmutzten Kabinen der Fähren nach England zu reinigen. Das Eintauchen in eine Welt voll Ausbeutung und Geringschätzung bei gleichzeitigem Erleben von echter Freundschaft, gelebter Hilfsbereitschaft und Solidarität gerät für die privilegierte Künstlerin zur Herausforderung. Als ihre Doppelrolle entdeckt wird, sind die Auseinandersetzungen heftig und die Enttäuschungen riesengroß.

„Die freundschaftliche Nähe zu den anderen Frauen wird für Marianne zum Problem. Denn irgendwann wird sie ihre wahre Identität offenbaren müssen. Aus dieser Situation bezieht die Geschichte ihre Spannung. Und wenn es am Ende sentimental zu werden droht, findet der Film schnell in die Realität zurück zu den Putzfrauen von der Kanalfähre, die hier ein Gesicht bekommen. Das wirkt wie selbstverständlich und öffnet uns gleichzeitig die Augen. Ein authentischer und anrührender Film.“

(NDR, Juli 2022)