King of Devil’s Island

King of Devil’s Island

Mo, 20. — Fr, 24.01.2014 | 17:30 Uhr | City-Kino

Norwegen/Frankreich/Schweden/Polen 2010, Regie: Marius Holst, Buch: Dennis Magnusson, Eric Schmid, Kamera: John Andreas Andersen, Schnitt: Michal Leszczylowski, Musik: Johan Söderqvist
Darsteller: Stellan Skarsgård, Benjamin Helstad, Kristoffer Joner, Trond Nilssen, Magnus Langlete, Morten Løvstad, Daniel Berg, Odin Gineson Brøderup, Magnar Botten, Agnar Jeger Holst, Tommy Jakob Håland, Frank-Thomas Andersen, Martin Slaatto, Ellen Dorrit Petersen
Länge: 116 min, OmdUT

 

 

Trailer:


Inhalt:


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Die norwegische Insel Bastoy im Oslofjord, das Jahr 1915, eine Erziehungs- oder Besserungsanstalt, zu der man wohl besser Gefängnis sagen sollte. In völliger Abgeschiedenheit und Isolation werden hier Jungen, die aus zerrütteten Familien stammen oder straffällig wurden, mit brachialen Methoden zu angepassten Erwachsenen erzogen. Der Direktor und seine Gefolgsleute regieren mit eiserner Faust und noch mehr psychischer Gewalt, den jungen Menschen wird jede Individualität genommen, sie haben keine Namen mehr, sind, im wahrsten Sinne des Wortes, nur noch Nummern. Ein neu auf die Insel kommender Junge leistet Widerstand gegen die Verhältnisse und bringt auch andere dazu, sich aufzulehnen. Spannendes, auf Tatsachen beruhendes Gefängnisdrama um die Disziplinierungswut im Europa des frühen 20. Jahrhunderts.

Kritikerstimmen:


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„Hier wird kein Wort zu viel gesprochen, die Ohnmacht der Schwachen gegenüber den Starken zeigt sich in klaren, kühlen Bildern. Die Kälte der Farben steht für die Kälte in den Seelen und Herzen der Menschen, die zu allen Zeiten bereit waren (und sind!), ihre eigenen Kinder zu opfern, wenn es um die Staatsraison oder um die Erziehung für Krieg und Vaterland ging. Ein tragisch melancholisches Statement, das vollkommen unpathetisch, großartig gespielt und fein inszeniert für Menschlichkeit und Freiheit eintritt.“ (Gaby Sikorski, programmkino.de)

„Ein Blick zurück in eine düstere Zeit. Der Film liefert kaum Hinweise auf das Vorleben und die Taten der Jugendlichen, sondern beschreibt den Ist-Zustand. Die dichte Inszenierung wird von exzellenten Darstellern getragen und meidet die Klischees des Gefängnisfilms.“ (Lexikon des Internationalen Films)

„Holst hat eine bewährte Geschichte auf bewährte Weise fürs breite Publikum inszeniert. Nimmt man diese nicht besonders hohen Ansprüche, die der Regisseur damit an sich selbst stellt, ist ihm durchaus ein schöner, in sich stimmiger Film gelungen: ein Coming-of-Age-Melodram vor historischem Setting, mit großen Emotionen und einem kämpferischen Aufruf zur Zivilcourage.“ (critic.de – die Filmseite)

„Leise entwickelt Holst die literatur- und kinogeläufige Geschichte von Unterdrückung und Auflehnung, von Misshandlung, Missbrauch und Meuterei. Und indem er die dramaturgisch ergiebigen Wendungen klug unterspielt, entfalten sie gleich doppelte Kraft. Für ihre Aufseher sind der widerständige Erling und der zarte Ivar bald nur noch Nummern, zugeteilt dem Baracken-Oberinsassen Olav (Trond Nilssen). Wer aber wie das Anstaltspersonal sein Gewaltmonopol rücksichtslos ausspielt, wer immer nur demütigt, quält, schindet, isoliert und seine Zöglinge hungern und frieren lässt, schweißt sie zu erbitterten Gegnern zusammen. Flucht aus dieser Menschenverschlimmerungsanstalt ist ihr erstes Ziel. Wird sie vereitelt, bleibt nur die Rebellion.“ (Jan Schulz-Ojala, Tagesspiegel)

Der Regisseur Marius Holst/Produktionsnotizen:


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Marius Holst (geboren 1965) studierte an der London International Film School. Sein Film ‚Zehn Messer Ins Herz‘ gewann bei der Berlinale 1995 einen Preis. Der Film ‚Blutsbande – Mirush und sein Vater‘ erhielt im Jahr 2007 den Hauptpreis des Filmfestivals Mannheim-Heidelberg.
‚King of Devil’s Island‘ ist sein vierter Spielfilm.

Der Film entsand nach langen, intensiven Recherchen des Regisseurs über die damalige ‚Jugend-Besserungs-Anstalt‘ auf Bastoy. Holst interessierte sich in der Vorbereitung besonders für die besonderen Formen der Bestrafungsriten und auch für die immer wieder dokumentierten Revolten und Aufstände. Die auf Tatsachen beruhenden Ergebnisse seiner Recherchearbeit hat er in eine fiktive Handlung verwoben.

Auf Bastoy befindet sich noch heute eine Erziehungsanstalt : In unseren Tagen gilt sie allerdings als sehr liberal und modellhaft für den norwegischen Weg des Umgangs mit schwer erziehbaren Jugendlichen.

Filmografie:


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1994 Ein Sommer voller Geheimnisse
2001 Dorn im Auge
2007 Blodsbånd
2011 King of Devil’s Island

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