Yalda

Yalda

IR, F, D, Sui, Lux: 2019; Regie: Massoud Bakhshi; Drehbuch: Massoud Bakhshi; Kamera: Julian Atanassov; Schnitt: Jacques Comets; Darsteller: Sadaf Asgari, Behnaz Jefari, Babak Karimi, Arman Darvish, Fereshteh Sadre Orarfai; Länge: 89 min, OmdUT

Trailer


Inhalt

Die junge Iranerin Maryam wird zum Tode verurteilt, weil sie ihren Verlobten Naser umgebracht haben soll. In einer Fernsehsendung erhält sie jedoch die Gelegenheit, Mona, die einzige Tochter des Opfers, um Vergebung zu bitten. Die Aufzeichnung, die während der feierlichen Yalda – Nacht stattfindet, verläuft allerdings nicht wie geplant. Unerwartete Ereignisse führen dazu, dass die beiden Frauen andere Entscheidungen treffen.

Hintergrund

Zur Wintersonnenwende wird im Iran die Yalda Nacht gefeiert. Die Geschehnisse des Films sind von wahren Ereignissen inspiriert. Eine derart gestaltete populäre TV-Show gibt es im iranischen Fernsehen tatsächlich.



Kritiken

Die tiefe Gespaltenheit und Widersprüchlichkeit der iranischen Gesellschaft muss in diesem Film nicht explizit angesprochen werden, um sie zu sehen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer im Studiopublikum sitzen fein säuberlich voneinander getrennt. Hinter den Kulissen drehen fast ausnahmslos Frauen an den richtigen Knöpfen. An den alles entscheidenden Schalthebeln sitzen jedoch Männer, die überdies nicht müde werden, Maryam zu bevormunden.

Silvia Bahl, Filmdienst

So könnte die Versuchsanordnung eines zynischen Computerspiels aussehen: Eine wegen Mordes verurteilte Frau kann dem Henker entkommen, wenn sie in einer TV-Sendung die Tochter des Opfers und das Millionenpublikum mit ihrer Geschichte berührt und dazu bewegt, ihr zu verzeihen. Titel der Liveshow mit musikalischen Einlagen: »Freude der Vergebung«. Die Höhe des am Ende fließenden, von einem Sponsor gespendeten Blutgelds hängt vom Engagement der Zuschauer ab. Sie beteiligen sich per SMS.“

Dietmar Kanthak, epd Film

Massoud Bakhshi

Massoud Bakhshi wird 1972 in Teheran geboren, macht 1995 sein Diplom nach einem Landwirtschafts-Studium (!), studiert dann Film in Italien, beendet 1999 sein Studium. Er arbeitet seither als Filmkritiker, Drehbuchautor, Produzent und eben auch als Regisseur. Er sieht sich in der Tradition iranischer Filmemacher wie Asgar Farhadi, Jafar Panahi und Mohammad Rasoulof..


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