Tatami

Mo, 13. – Sa, 18.10.2025 | 17:30 Uhr bzw. Sa, 15:00 Uhr | City-Kino

Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte dreht ein israelisch-iranisches Regie-Team, Guy Nattiv und Zar Amir Ebrahimi, gemeinsam einen Spielfilm. Das kann bei der Feindschaft zwischen den Regierungen dieser beiden Nationen durchaus als Sensation gewertet werden. Inspiriert ist der mitreißende Sport-Thriller von verschiedenen wahren Begebenheiten. Der größte Traum der jungen und ehrgeizigen iranischen Judoka Leila ist es, von der Weltmeisterschaft in Tiflis die Goldmedaille nach Hause zu bringen. Als sich im Laufe des Wettkampfes immer mehr abzeichnet, dass sie auf ihrem Weg zur Goldmedaille auf eine Konkurrentin aus Israel treffen wird, beginnt das Regime in Teheran zunehmend nervös zu werden. Der Druck auf Leilas Trainerin, ihre Athletin unter Vortäuschung einer Verletzung aus dem Turnier zu nehmen, wächst und wächst. Auch Leilas Familie zuhause in Teheran sieht sich mehr und mehr bedroht.

Wir haben das gemacht, was unsere Regierungen immer verhindern wollen. Wir haben das Unmögliche gewagt. Und wir haben beschlossen, uns einander vollkommen zu vertrauen. Wir haben vom Mossad Hinweise bekommen, dass Georgien ein Hotspot für iranische Agenten ist, darum mussten wir heimlich drehen – auch weil Zar (Amir Ebrahimi) gefährdet war.   GUY NATTIV, CO-REGISSEUR


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Die Unschuld (Monster)

Mo, 10. – Sa, 15.11.2025 | 17:30 Uhr bzw. Sa, 15:00 Uhr | City-Kino

Saori ist eine alleinerziehende Mutter. Ihr Sohn Minato verhält sich zusehends merkwürdig, er stellt beunruhigende Fragen, kommt mit seltsamen Verletzungen nach Hause und spricht wirr von einem unbekannten Monster. Als er ihr erzählt, dass sein Lehrer, Herr Hori, ihn misshandelt hat, verlangt sie Antworten von der Schule, die sich als beunruhigend gleichgültig erweist. Im weiteren Verlauf des Films stellen wir fest, dass die Situation ganz anders ist, als sie denkt, und als wir ihre, die Perspektiven von Herrn Hori und Minato kennenlernen, kommt die Wahrheit nach und nach ans Licht.

Ich bin überrascht, dass die Geschichte die Kluft widerspiegelt, die wir heute zwischen Menschen, Ländern und ethnischen Gruppen auf der ganzen Welt sehen.“ (Hirokazu Koreeda)

Bestes Drehbuch (Filmfestival Cannes 2023)


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Black Dog

Mo, 15. – Sa, 20.12.2025 | 17:30 Uhr bzw. Sa, 15:00 Uhr | City-Kino

Nach einem langen Gefängnisaufenthalt kehrt Lang in seine Heimatstadt am Rande der Wüste Gobi zurück, doch nichts ist mehr, wie es einst war. Die Stadt ist im Wandel, Gebäude stehen leer und zerfallen, während streunende Hunde durch die verlassenen Straßen ziehen. Wenige Wochen vor den Olympischen Spielen in Peking 2008 beschließen die Behörden, gegen die wachsende Zahl der herrenlosen Tiere vorzugehen, insbesondere gegen den schwer fassbaren „Schwarzen Hund“, der die Bewohner in Angst versetzt. Lang, der verzweifelt nach einem Neuanfang sucht, wird Teil eines Teams von Hundefängern und entwickelt unerwartet eine tiefe Bindung zu dem Tier, das ebenso einsam und verloren ist wie er selbst. 

Statt mich auf die Bars und jungen Leute im Peking oder Shanghai des Jahres 2008 zu konzentrieren, entschied ich mich, mich auf jemanden zu konzentrieren, der weiter weg ist, jemanden, den die Zeit zurückgelassen hat, jemanden, der vergessen wurde.“ (Guan Hu)

Hauptpreis Un Certain Regard und Palm Dog Awards (Filmfestival Cannes 2024)


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Irdische Verse

Mo, 12. – Sa, 17.01.2026 | 17:30 Uhr bzw. Sa, 15:00 Uhr | City-Kino

Neun Episoden, die allesamt in Innenräumen in der iranischen Hauptstadt Teheran spielen. Iranerinnen und Iraner geraten in die Fänge der unbarmherzigen autoritären Gewalt der Behörden, der Vorgesetzten, der religiösen Institutionen. Jene, die diese Gewalt ausüben, bleiben für die Kamera unsichtbar, man hört sie nur. Die statische Kamera bleibt in jeder einzelnen der neun Szenen bei und auf jenen Unterdrückten, die sich teilweise wagemutig, manchmal auch mit beißender Ironie zu wehren versuchen.

Der formal minimalistische Rahmen macht es den Schauspielern unmöglich, der Kamera zu entkommen. Ihre Reaktionen schwanken zwischen Verwunderung, schwindender Hoffnung, Ekel und Resignation. Jedes Aufflackern des Gesichtsausdrucks, jede subtile Veränderung in der Körpersprache wird zu einer Geste des Widerstands von Machtlosen gegen institutionelle Entgleisungen. Der Wahnsinn, den die kleinen Amtstyrannen verbreiten, drängt sich ins Privateste hinein, in Bereiche, die nicht nur die iranische Diktatur zu kontrollieren versucht.  ALEXANDRA WACH, FILMDIENST


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Julie – Eine Frau gibt nicht auf

Mo, 09. – Sa, 14.02.2026 | 17:30 Uhr bzw. Sa, 15:00 Uhr | City-Kino

Eine Woche im Leben der alleinerziehenden Mutter Julie. Sie lebt mit ihren beiden Kindern in einem Vorort außerhalb von Paris, weil sie nicht will, dass diese in einem Wohnsilo aufwachsen müssen. Die Arbeit in einem gehobenen Hotel im Zentrum der französischen Hauptstadt ist da bereits Herausforderung genug. Der gerade stattfindende Streik der öffentlichen Verkehrsbetriebe stellt Julie nun aber vor nahezu unlösbare Probleme, sie kümmert sich, sie läuft, sie schuftet, sie hetzt, bis an den Rand der vollständigen Erschöpfung, um alle ihre Aufgaben unter einen Hut zu bringen.

Kommen Sie wegen des sozialen Realismus, bleiben Sie wegen der thrillerartigen Spannung, denn Julies Tage werden zu einer aufregenden Analyse der verheerenden Auswirkungen des Kapitalismus. Lauf, Julie, lauf!    EDINBURGH FILMFESTIVAL

Filmfestspiele in Venedig 2021: Preise der Sektion Orizzonti für Beste Regie und Beste Hauptdarstellerin

Cesar 2023: Bester Schnitt, Beste Musik


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Evil Does Not Exist

Mo, 09. – Sa, 14.03.2026 | 17:30 Uhr bzw. Sa, 15:00 Uhr | City-Kino

Takumi und seine Tochter Hana leben im Dorf Mizubiki in der Nähe von Tokio. Sie leben bescheiden nach den Zyklen der Natur. Eines Tages werden die Dorfbewohner auf einen Plan aufmerksam, in dem es um die Errichtung eines Glampingplatzes in der Nähe von Takumis Haus geht, der den Stadtbewohnern eine komfortable „Flucht“ in die Natur bieten soll. Als zwei Firmenvertreter aus Tokio zu einem Treffen ins Dorf kommen, wird klar, dass sich das Projekt negativ auf die lokale Wasserversorgung auswirken und für Unruhen sorgen wird. 

Nach dem Dreh hatte ich das Gefühl, die Interaktionen von Menschen in der Natur eingefangen zu haben. Ich hoffe, dass das Publikum die Lebenskraft der Figuren spürt, die sich in Natur und Musik aufwühlen.“ (Ryusuke Hamaguchi)

Großer Preis der Jury und FIRPRESCI Preis der Kritiker (Filmfestival Venedig 2023) 


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