One of These Days

One of These Days

D 2020; Regie u. Drehbuch: Bastian Günther; Kamera: Michael Kotschi;  Musik: The Notwist;  Schnitt: Anne Fabini;  Darsteller: Joe Cole, Carrie Preston, Callie Hernandez, Cullen Moss, Jesse C. Boyd, Lucy Faust, Lara Grice, Sam Malone. Länge: 121 Min. OmdUT

Trailer


Inhalt

Ein Provinzort im tiefen Texas erlebt seinen alljährlichen Höhepunkt: Den wahnwitzigen und skurrilen Wettbewerb des ortsansässigen Autohauses, bei dem es einen nagelneuen Pick-Up zu gewinnen gibt. Der begehrte Preis winkt jener Person, die es schafft, am längsten die Hand am Blech des Wagens zu behalten. Für 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beginnt ein zermürbender Kampf gegen Schlafdefizit, drückende Hitze und hochkochende Emotionen, damit der Traum vom fungelnagelneuen Wagen wahr werden kann. Rundherum herrscht Volksfeststimmung und allgemeiner Trubel. Was für die einen nur ein amüsantes Spiel oder eine willkommene Abwechslung ist, bedeutet für die anderen die Hoffnung auf ein besseres und komfortableres Leben – bis die Situation eskaliert und eine unerwartete Wendung nimmt.



Kritik

„Amerika als Provinzshow, als Mikrokosmos. Vielleicht nicht nur Amerika, sondern überhaupt die westliche kapitalistische Welt. Wir amüsieren uns zu Tode, dabei kommen die meisten nur schwer über die Runden.

(Christiane Peitz, Tagesspiegel, Juli 2022)


Bastian Günther

Er studierte Lehramt in den Fächern Englisch, Sport und Sozialwissenschaften, bereits während seines Studiums arbeitete er als freier Mitarbeiter beim WDR und bei Phönix. Dem Lehramtsstudium ließ er ein Studium der Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie folgen, das er 2005 abschloss. Bei der Berlinale 2007 präsentierte er seinen Debütfilm ‚Autopiloten‘. In weiterer Folge arbeitete er unter anderem als Assistent des prominenten Regisseurs Christian Petzold, machte Filme für das Fernsehen und eigene Filme. 

Sebastian Günthers Frau ist US-Amerikanerin, die beiden haben zwei Wohnsitze in Austin / Texas und in Berlin. Deshalb bezeichnet er sich auch gerne als Wanderer zwischen diesen beiden Welten.

Bastian Günther über seinen Film

Ich hatte von diesem Wettbewerb gehört und einen Dokumentarfilm angesehen, der darüber in den 90ern gedreht wurde. Der fokussiert sich gänzlich auf die lustigen Aspekte. Und ich habe mich von Anfang an gefragt, weshalb die die unglaublich tragischen Momente nicht sehen, nicht sehen, dass es da um eine Ausbeutung von Menschen geht, die sich das Auto sonst nicht leisten können. Das hat mich so gestört, dass mir klar war: Ich muss darüber selbst einen Film machen. Wir sind keine Konsumware für andere. (Salzburger Nachrichten online, APA-Interview, 22.Mai 2022)

Auf die Frage, warum er gerne an ‚Unorten‘ wie dem Ruhrgebiet oder auf asphaltierten Parkplatz-Wüsten in Texas drehe, anwortet Günther:

 Vermutlich empfinde ich solche Orte unbewusst als spannend für die Figuren. Sie sind nicht zu Hause, haben keinen Rückzugsort, sondern müssen mit einer Form von Ausgesetzt-Sein umgehen. (Salzburger Nachrichten online, APA-Interview, 22.Mai 2022)

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